Trump und die EU – Auswirkungen auf Handel und Wirtschaft
Donald Trumps protektionistische Politik hat in der Vergangenheit zu höheren Zöllen und Handelsspannungen geführt. Diese Handelshemmnisse sollen inländische Unternehmen vor ausländischen Akteuren schützen. Mit seiner erneuten Amtszeit und einem damit verbundenen Aufleben des wirtschaftlichen Credos “America First”, ist mit einer Verschärfung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und Deutschland zu rechnen. Konkret sind Importzölle in der Höhe von 10 % bis 20 % geplant (Quelle: KPMG Deutschland). Für deutsche Exporteure, insbesondere in den Bereichen Pharma und Maschinenbau, bedeutet dies eine erhebliche Belastung. Laut dem Nachrichtenportal MDR ging rund ein Zehntel der deutschen Exporte im Jahr 2023 in die USA. Es drohen demnach einschneidende Maßnahmen für die europäische Wirtschaft.
Handlungsempfehlungen für CFOs:
- Szenarioanalysen zur Bewertung potenzieller Umsatzeinbußen
- Aufbau von alternativen Absatzmärkten außerhalb der USA
- Anpassung der Finanzplanung an Wechselkursschwankungen, da der US-Dollar durch fiskalpolitische Entscheidungen unter Druck geraten könnte
Auswirkungen auf die Klimapolitik
Trumps bekannte Präferenz für fossile Energien kann die globale Klimapolitik negativ beeinflussen. Investitionen in nachhaltige Technologien sind gefährdet, da eine schwächere internationale Zusammenarbeit und reduzierte Fördermittel drohen. Dies beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, die stark auf ESG und grüne Technologien setzen. Knapp ein Drittel der deutschen Industrieunternehmen rechnet daher mit höheren Energiekosten (Quelle: Business Insider).
Handlungsempfehlungen für CFOs:
- Frühzeitige Anpassung von Investitionsstrategien
- Identifikation von Einsparpotenzialen, um höhere Produktionskosten auszugleichen
- Diversifizierung von Finanzierungsmodellen für grüne Projekte
Bedeutung der Trump-Politik für Geopolitik und Sicherheit
Es ist mit einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China zu rechnen. Trump kann die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Europa davon abhängig machen, dass die EU seiner Richtung gegen Chinas Produktions- und Exportstärke folgt. Dies würde deutsche Unternehmen mit globalen Lieferketten vor erhebliche Herausforderungen stellen. Für deutsche Unternehmen sind sowohl China als auch die USA wichtige, unverzichtbare Märkte (Quelle: KMPG Deutschland). Zusätzlich könnten steigende NATO-Ausgaben den öffentlichen Haushalt belasten und indirekt die Unternehmenssteuern beeinflussen.
Handlungsempfehlungen für CFOs:
- Diversifikation von Lieferketten
- Aufbau regionaler Beschaffungsnetzwerke
- Vorbereitung auf mögliche steuerliche Mehrbelastungen
Deregulierungsagenda: Auswirkungen auf Technologie und Digitalisierung
Trumps Deregulierungsagenda in den USA kann zu einer stärkeren Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Technologiekonzerne führen, was deutsche Unternehmen vor neue Herausforderungen stellt. Vor allem in den Bereichen der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz zeigt sich eine Verlagerung der Innovationsschwerpunkte hin zu den USA, wodurch der Druck auf deutsche Unternehmen, technologisch aufzuholen, deutlich zunimmt. Trumps Politik kann nicht nur die Dynamik zwischen den globalen Wirtschaftsmächten verändern, sondern auch die strategische Ausrichtung vieler deutscher Unternehmen beeinflussen, die ihre Abhängigkeit von den USA und deren technologischem Vorsprung neu bewerten müssen (Quelle: Heise Online).
Handlungsempfehlungen für CFOs:
- Gezielte Steuerung von Investitionen in digitale Transformation und Innovation
- Regelmäßige Überprüfung der IT-Infrastruktur auf Compliance-Risiken
- Entwicklung strategischer Partnerschaften mit Technologieanbietern
Die USA als Krypto-Hauptstadt der Welt
Die Entwicklung von Kryptowährungen und digitalen Assets hängt stark von der US-Politik ab. Trumps erklärtes Ziel, die USA zur „Krypto-Hauptstadt der Welt“ zu machen, kann in den USA einen Boom in diesem Bereich auslösen. Deutsche CFOs müssen verstärkt die Chancen und Risiken von Kryptowährungen in ihre Treasury-Strategien einbeziehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Handlungsempfehlungen für CFOs:
- Aufbau von Know-how über Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte
- Integration von Kryptowährungen als mögliches Zahlungsmittel oder Anlageinstrument
- Analyse regulatorischer Risiken und Chancen in Bezug auf digitale Assets
Fazit: Bereiten Sie sich vor!
Die Trump-Politik stellt deutsche CFOs vor neue Herausforderungen, von Handelsspannungen bis hin zu technologischen und geopolitischen Risiken. Durch eine strategische Vorbereitung, Szenarioanalysen und gezielte Investitionen können Unternehmen jedoch nicht nur Risiken minimieren, sondern auch neue Chancen nutzen.