Artikel von Anna Christina Toth

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Bereichsübergreifendes Arbeiten: Der Erfolgsfaktor für Finanzteams

Finance ist längst nicht mehr nur für das reine Aufbereiten von Zahlen zuständig. Die Abteilung steht heute im Mittelpunkt strategischer Entscheidungen und trägt maßgeblich zur Wertschöpfung des gesamten Unternehmens bei. Doch um dieser Rolle gerecht zu werden, braucht es immer öfter Einblicke und Informationen aus anderen Unternehmensabteilungen. Wer als CFO, Controller:in oder Finanzexpert:in immer noch glaubt, dass er oder sie im stillen Kämmerlein erfolgreich sein kann, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden.

INHALT

Was bedeutet bereichsübergreifendes Arbeiten?

Bereichsübergreifendes Arbeiten bedeutet, dass Silos aufgebrochen werden und Mitarbeiter:innen verschiedener Abteilungen gemeinsam an Zielen und Projekten arbeiten. Diese Zusammenarbeit erfordert nicht nur eine offene Kommunikation, sondern auch eine klare Aufteilung, um Verantwortlichkeiten, Rollen und Erwartungen von Anfang an zu klären. In der Praxis bedeutet das beispielsweise, dass Finance nicht isoliert Zahlen analysiert, sondern eng mit Vertrieb, IT oder Produktentwicklung zusammenarbeitet, um datengetriebene Entscheidungen zu treffen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. So wird Finance zum Partner für das gesamte Unternehmen und trägt aktiv zur Wertschöpfung bei.

Definition bereichsübergreifendes Arbeiten: Bereichsübergreifendes Arbeiten bezeichnet die enge Zusammenarbeit von Mitarbeitenden und Teams aus verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Es basiert auf dem Austausch von Wissen, Fähigkeiten und Perspektiven, fördert die Integration von Fachbereichen und unterstützt die Entwicklung ganzheitlicher Lösungen. 

Vorteile bereichsübergreifender Finanzteams

Moderne Finanzteams sind nicht mehr nur für die Buchhaltung und das Controlling zuständig. Sie agieren zunehmend als Vermittler:innen zwischen operativen und strategischen Unternehmenszielen. Doch warum ist bereichsübergreifendes Arbeiten so entscheidend? Der Schlüssel liegt in der Verknüpfung von Finanzwissen mit dem Know-how anderer Abteilungen. Und das Beste: Wir haben eigentlich alles, was wir dafür brauchen. Gemeint sind moderne Tools, die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Abteilungen fördern. 

Laut einer Studie von McKinsey & Company kann eine enge Zusammenarbeit zwischen Finanz- und Fachabteilungen die Entscheidungsqualität und -geschwindigkeit verbessern. Diese Synergie ist besonders wichtig in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten, wenn Flexibilität und schnelle Anpassungsfähigkeit gefragt sind. 

Es braucht die richtigen Tools, um die Zusammenarbeit zu fördern

Tools wie interaktive Dashboards gewinnen immer mehr an Bedeutung. Sie ermöglichen nicht nur eine tagaktuelle Datenaufbereitung, sondern schaffen auch Transparenz und Verständnis zwischen den Abteilungen. Die Zeiten von Excel-Tabellen, die nur die Finanzabteilung versteht, gehören der Vergangenheit an. In einer Welt, in der Entscheidungen schnell getroffen werden müssen, kann ein modernes Dashboard die Brücke zwischen Finance und Fachabteilungen schlagen. Es braucht also technologische Lösungen, um eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Um das volle Potenzial dieser Tools nutzen zu können, müssen allerdings noch einige Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Eine Studie von Horváth zeigt, dass ein signifikanter Anteil der Finanzverantwortlichen (59 %) ein stark ausgeprägtes Silodenken in diversen Abteilungen bemängelt, welches die übergreifende Zusammenarbeit erschwert. Darüber hinaus berichten 40 % der Befragten von Schwierigkeiten, geeignetes Fachpersonal mit den erforderlichen Kompetenzen zu gewinnen. 

Anforderungen an moderne CFOs

Auch die Rolle von CFOs hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Es reicht nicht mehr aus, Zahlen zu liefern. CFOs müssen gleichzeitig Führungspersönlichkeiten, strategische Berater:innen und operative Manager:innen sein. Doch diese Vielfalt an Anforderungen birgt auch Herausforderungen. Für CFOs ist es oft schwer, genügend Zeit für strategische Aufgaben zu finden, da das Tagesgeschäft sie vollständig auslastet. 

Es braucht also klare Prioritäten für CFOs, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Die Deloitte CFO-Agenda 2024 identifiziert sechs zentrale Themen für Finanzvorstände, die in einer dynamischen Geschäftswelt von entscheidender Bedeutung sind:

1. Wertschöpfung steigern: CFOs sind gefordert, über traditionelle Finanzkennzahlen hinauszugehen und Investitionen in Bereiche wie Klimaschutz und Diversität zu berücksichtigen, die möglicherweise nicht sofortige finanzielle Erträge bringen. 

2. Talentmanagement und Unternehmenskultur fördern: Die Gewinnung und Entwicklung von Mitarbeitenden mit den erforderlichen Fähigkeiten ist essenziell. Besonderes Augenmerk liegt auf der Anpassungsfähigkeit des Personals, um den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden. 

3. Künstliche Intelligenz und digitale Transformation vorantreiben: Die Implementierung von KI erfordert die Auseinandersetzung mit Themen wie Talententwicklung, Governance und Risikomanagement, um das volle Potenzial dieser Technologien auszuschöpfen. 

4. Betriebliche Effizienz und Resilienz stärken: Durch die Zusammenarbeit mit Beschaffungs- und Sicherheitsabteilungen sollen effiziente Lieferketten sichergestellt und Cyberrisiken effektiv gemanagt werden. Themen wie Digitalisierung und IT liegen immer öfter im Verantwortungsbereich von Finanzteams. 

5. Nachhaltigkeit und Klimaschutz integrieren: CFOs müssen nachhaltige Praktiken mit den Wachstumszielen des Unternehmens in Einklang bringen, um langfristigen Erfolg zu sichern. 

6. Unternehmenssicherheit und Risikomanagement optimieren: Investitionen in analytische Tools sind notwendig, um externe Faktoren zu verstehen und deren potenzielle Auswirkungen auf die Organisation zu bewerten.

Diese Themen sind eng miteinander verbunden und erfordern von CFOs einen ganzheitlichen Ansatz, um den vielfältigen Herausforderungen gerecht zu werden und strategische Entscheidungen effektiv zu treffen.

Nachwuchskräfte gewinnen: Warum Finance „cooler“ werden muss

Ein Statement, welches wir immer wieder hören: „Finance muss endlich cooler und attraktiver werden!“ Treffender kann man es kaum ausdrücken. Denn wenn wir ehrlich sind: Excel-Tabellen, die bis ins Unendliche scrollen, begeistern weder die Fachbereiche noch den Gen Z Absolventen. Und das ist genau der Punkt. 

Wenn Finance weiterhin als das verstaubte Hinterzimmer wahrgenommen wird, wird es schwierig, die besten Talente zu gewinnen – und noch schwieriger, die restliche Organisation ins Boot zu holen. Das bedeutet: Wir brauchen mehr Austausch, mehr Verständnis und – ja, auch – mehr übersichtliche Tools. Interaktive Dashboards, die auf einen Klick Klarheit schaffen, statt einer AS400-Oberfläche, bei der sich die Hälfte der Mitarbeiter:innen fragt, ob sie gerade ins Jahr 1995 zurückgebeamt wurde. 

Eine PwC-Umfrage unter GenZ Arbeitnehmer:innen zeigt, dass der Großteil junger Nachwuchskräfte Wert auf eine moderne Arbeitsumgebung und innovative Technologien legt. Durch die Einführung neuer Tools und die Förderung bereichsübergreifender Zusammenarbeit können Unternehmen nicht nur effizienter arbeiten, sondern auch ein attraktiveres Arbeitsumfeld schaffen.

Fazit: Bereichsübergreifendes Arbeiten als Schlüssel zum Erfolg

Bereichsübergreifendes Arbeiten ist mehr als nur ein Trend. Es ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, der über die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen entscheidet. Unternehmen, die das verstanden haben, profitieren nicht nur von effizienteren Prozessen, sondern schaffen auch eine Unternehmenskultur, die Zusammenarbeit und Innovation fördert. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Kombination: modernste Tools, klare Kommunikation und der Wille, Silos aufzubrechen.

 

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